Holz vor der Hütte


Die Preise für fossile Brennsteige kennen derzeit nur den Weg nach oben. Das haben auch die Verwalter von Schloss Eckartsau rechtzeitig erkannt. Und wie mein Foto von gestern zeigt wurde auch schon ein fetter Holzbaig im weitläufigen Schlosspark rund um das historische Gebäude aufgestapelt. In der Nähe ist am Wegesrand nur noch der abgesäbelte Baumstumpf zu sehen. Es war wohl eine von den Linden. Dem ca. 1,2 m starken Durchmesser vom Baumstumpf nach werden es viele Jahrhunderte gewesen sein, die sie hier gestanden hat. Der Baum hat zumindest Graf Kinsky im 18. Jahrhundert gesehen, und kennt Maria Theresia. Und im Jahre 1918 hat der mächtige Baum den letzten Kaiser von Österreich in Schloss Eckartsau gesehen, bevor dieser sich ins Exil verpissen musste, als nach dem Ersten Weltkrieg das Ende des Hochadels gekommen war. Und wenn diesen Frühling Putins Raketen noch längere Zeit herumfliegen, wird es wohl auch in der Schlossallee in Eckartsau im Sommer nicht mehr schattig sein.

Marchfelder Flughafen


Im Wagramer Wald sind diese mächtigen Ruinen versteckt. Es war im Zweiten Weltkrieg ein Flugzeughangar des großen Flughafens, den die Wehrmacht hier betreiben wollte. Er ging nie wirklich in Betrieb. Stattdessen starteten die Flieger gegen die Russen in Seyring. Im Silberwald bei Straßhof sind noch einige Bunkeranlagen sichtbar, die auch zum Flughafen hier gehörten. Dort wo sich einst die Startbahnen befanden, ist in den letzten Jahren das Industriegebiet Markgrafneusiedl entstanden. Ein paar große Firmen haben sich angesiedelt, hier im Norden von Wien. Jedoch läßt die Infrastruktur zu wünschen übrig, da die Marchfeldschnellstraße womöglich nie gebaut wird. Hoffentlich werden wir die vielen Bunker in der Gegend nie wieder in Betrieb nehmen müssen.

Rutsch mal wieder


Ganz schön schnell geht es hier hinunter, auf der Rutsche vom Spielplatz beim Kirchenberg in Stillfried. Wir sind gerne hier. Meistens sind nur sehr wenige oder keine anderen Leute da, und man hat genug Platz. Am Spielplatz steht auch ein Aussichtsturm, von dem man auf Grub an der March blickt. Der Turm ist wie ein Wachturm einer Wallburg aufgebaut. Und tatsächlich stand hier oben früher mal eine riesige Wehranlage. Historiker fanden im "Zentrum der Urzeit" Funde, die auf eine Besiedelung schon 30000 Jahre vor Christus hindeuten. Wahnsinn. Jetzt aber zurück zur Rutsche. Die Testerin hat leider herumgenörgelt, weil etliche Feuerwanzen dort herumkrabbelten. Selbstverständlich wurde jede einzelne Wanze von der Rutsche entfernt, natürlich unversehrt. So konnte die Rutschpartie endlich losgehn.

Altes Bahnhofscafe


Im Jahre 1837 wurde gegenüber vom Bahnhof in Deutsch Wagram das Cafe Brunner gegründet. Schließlich sollte in jedem Jahr die erste Dampfeisenbahn in Österreich fahren, von Wien-Floridsdorf nach Deutsch Wagram. Anfangs fanden nur sogenannte Lustfahrten statt, und in den Zügen saß vorwiegend Prominenz und Hochadel. Die feinen Herrschaften wollten in Deutsch Wagram auch gut bedient werden, und das wurden sie auch in dem schicken Bahnhofscafe. Eine Traffik wurde ans Gebäude angebaut. Nun steht das alte Cafe mit dem schönen Gastgarten und altem Kastanienbestand schon ein paar Jahre leer. Eine Immobilienfirma möchte hier einen modernen Gebäudekomplex errichten.