Rosen vor der Tür


Heute stach mir in Schleinbach dieser Rosenstock neben der ausgehängten Tür ins Auge. Gegen Ende des Spaziergangs zum Kreuttaler Aussichtsturm kam ich hier vorbei. Mit dem Zug bin hierher gefahren, nur wenige Stationen, für einen kleinen Ausgang nach dem Besuch bei der Schwiegermutter. Bei ihr in der Nähe hat gerade ein Herr meiner Altersklasse Möbel und Elektrogeräte für sein neues Zuhause eingeräumt. Ein schönes Häuschen mit Garten für seine Familie mit 1 Kind. Sehr gemütlich, und im teuren Speckgürtel von Wien. Egal, zahlt die Republik Österreich, denn er kommt aus der Ukraine. Kein Problem soweit. Sein fettes Auto und seine Markenkleidung hatte er vorher schon. Wieso er hier ist und nicht für sein Land kämpft wie meine Vorfahren, die für unsere Heimat gefallen sind, wissen wir nicht. Ein paar Geldscheine an der Grenze, und geht schon, so läuft es doch meistens. Könnte ich mir nicht leisten, aber egal. Die nächsten Wahlen kommen bestimmt und die Kreuzchen gehen sicher nicht in die Mitte, den Teil zwischen den Arschbacken. Aber was hat das alles mit unseren Rosen in Schleinbach zu tun? Der Zusammenhang ist in ein paar guten Gläsern Wein zu finden, und einigen Funken Wahrheit.

Bullen Sauerei


Ich sag's gleich, ich war's nicht. Ich schwöre. Das Bahnhofsgebäude in Stillfried an der March ist schon seit ein paar Monaten gräßlich angeschmiert mit mehreren Sprüchen. Hier hat wohl jemand die Polizei nicht sehr gern. Im alten Bahnhofsgebäude wird jeden Samstag ein Bauernmarkt abgehalten. Es gibt auch einen kleinen Selbstbedienungsladen in einem Container, der frische Lebensmittel anbietet. Ein Weinautomat steht für die anderen Genüsse zur Verfügung. Auch vor dem Stillfrieder Hof, dem Gasthaus gegenüber dem Bahnhof auf der anderen Seite der Bernsteinstraße, steht ein Automat vor der Tür. Weil das Gasthaus leider nur noch so selten geöffnet ist. Schade ist das. Die letzen 3 Male als wir in Stillfried waren, war kein Gasthaus und kein Heuriger offen. Ok, im nahen Grub schon. Aber in Stillfried selbst nicht mal der Staringer. Obwohl wir immer am Wochenende da waren. Und heute sogar im Urzeitmuseum recht viel los war. Naja, Digitalisierung, Elektrifizierung und Automatisierung sind eben auch im ländlichen Stillfried auf dem Vormarsch.

Loch in der Scheibe

Ein lauter Knall aus dem Wohnzimmer am Nachmittag. Ich springe gleich auf von meiner Tätigkeit im Homeoffice und schaue nach. Die Tochter befindet sich im Wohnzimmer. Was hast du gmacht? Nix, ich war's nicht. Ich glaubs nicht. Was hast du gmacht? Nix, wirklich. Ok. Ich schau was runtergefallen sein könnte, und es ist wirklich nichts zu sehen. Also halt nichts. Anderes Kind im andern Raum. Frau nicht in Sicht. Ok, keine Ahnung was los war. Tochter zur Tanzstunde, Rest spaziern, ich Arbeit. Etwas später: Arbeit aus, Tanzen aus, alle zuhaus. Auf geht's zur Fahrradtour mit Tochter, zum blauen Container. Neues Rad, fährt gut :-) Viele Ermahnungen beim fahren, kein Sturz. Alles gut :-) Wieder zuhause. Ich muss die Pflanzen am Balkon gießen. Tür auf - Shit, What the F***! Ein Loch in der Scheibe. Sieht auf den ersten Blick aus wie ein Einschuss. Aber es liegen überall Steine herum. Ok, ich hab in einem schlimmen Viertel von Wien-Floridsdorf schonmal Personen mit einer Steinschleuder gesehen. Aber das nun bei uns draussen im Marchfeld auch schon solche Tätlichkeiten geschehen. Unglaublich. Telefonate: Vermieterin, Polizei. Vermieterin kommt: wie Miss Marple 2022, das hat was. Jetzt geht es drum, welche Versicherung den Bullshit zahlt. Ich zahl sicher nix. Wir werden sehen können, wer's war, falls ähnliches sich wiederholen sollte und entsprechend handeln. 

Ein Männertraum


Heute waren wir im Heizhaus in Strasshof. Das ist das größte Eisenbahnmuseum weit und breit. In einem etliche km² großen Gelände stehen hier alte Loks und Züge auf Abstellgleisen herum. Und einige fahren auch für Besucher! Es gibt eine funktionierende große Drehscheibe, einen Wasserturm, eine Mini-Eisenbahn auch zum mitfahren, die durch weite Teile des Geländes fährt. Großartige Modellbau-Ausstellungen und -Anlagen Indoor und Outdoor. Freundliches ehrenamtliches Personal, das den Besuchern mit Rat und Tat zur Seite steht. Für Kinder und Männer ist es ein totales Vergnügen. Die Frau muss man halt überreden und notfalls mitschleifen, egal. Hauptattraktion hier ist das Heizhaus selbst. Eine riesige Halle, auf der etliche alte Loks und Züge stehen und instand gehalten werden. Waggons und Loks können teilweise betreten werden. Interessante Aufbauten in Themenausstellungen informieren uns über das Leben mit der Bahn anno dazumal. Mit kleinen Kindern muss man hier etwas aufpassen, weil man sich leicht Ölflecken einfangen kann, und unter den Gleisen der Halle tiefe Wartungsschächte verlaufen. Mit der Niederösterreich-Card ist der Eintritt übrigens kostenfrei. Resümee: Es war nicht unser erster, und sicher nicht unser letzter Besuch im Heizhaus :-)